Ostertage - Osterbräuche - Osterunsitten.





Nun sind es nur noch 14 Tage, dann ist schon wieder Ostern. Ostern 2009! Wer es nicht wahr haben will, der ignoriert dabei die - bereits seit einigen Wochen - in den Auslagen der Discounter liegenden typischen Kalorienbomben, wie Schokoladen-Osterhasen, Nougateier oder gefüllte Praline's mit Osterküken-Aufdruck. Feine Leckerein für den Gaumen, Gift für die eigenen Zähne und Mastfutter für den Astralkörper. Alle Jahre wieder die gleiche Prozedur.
Auf den Wiesen und in den Vorgärten sowie in den Fenstern baumeln an Sträuchern grell gefärbte Plastikeier in allen Variationen. Da hängen sie alle nun hoch, höher, am höchsten und lassen sich den Märzwind, die Aprilschauer und einige Sonnenstrahlen um und auf ihrem Körper einwirken. Tja, dieser Brauch ist eine neuzeitliche Geschichte. In deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden suchen die Kinder bunt bemalte versteckte Eier und Süßigkeiten, die von einem „Osterhasen“ versteckt wurden. Es gibt auch den Brauch, Zweige in Vasen oder auf Bäumen im Garten mit bunt bemalten Ostereiern zu schmücken. Als Ostergebäck gibt es einen Kuchen in Hasen- oder Lammform. Bräuche zum Osterei sind das Ostereiertitschen, Ostereierschieben und Eierschibbeln.

So lassen sich die meisten Grundstückseigentümer denn allehand einfallen, um aufzufallen. Pinke Ostereier sind da nicht einmal etwas Außergewöhnliches. Darf es noch ein wenig aufälliger sein?
Blaues Ostergras als Holzwolle, belegt mit gelben Schokoladen-Ostereiern und goldfarbenen, ja sogar lila-farbigen Osterhasen? Kein Problem. Die industreielle Massenproduktion kann hier jeden Geschmack bzw auch die ausgefallenste Geschmacksverirrung bedienen.Auch wenn es nicht immer so war, so hat der Mißbrauch des höchsten christlichen Festes doch Methode.
Ostern als religiös motiviertes Ereignis? Wann gab es dass seit meiner Kindheit eigentlich?
Nun, in den Jahren 1968 und 1969, als wir Vorkonfirmanten und dann Konfirmanten waren, da hatte Ostern in der Tat eine gewisse, eine rituelle Bedeutung. Die Gottesdienste, deren teilnahme Zwang und Pflicht waren, sie erinnerten schon ein wenig an den eigentlich Sinn jenes Festes.
Dennoch gab es in den Jahren zuvor den Brauch des Ostereiersuchens im Garten unserer Eltern.

Die Jahre verflogen, die Osterfeste reduzierten sich auf den Besuch eines Osterfeuers, dass später als lokale Vernastaltung im Bremer Umland für mich eher abstossend wirkte, denn es endete unisono in einer Massenbesäufnisorgie. Nachdem meine Tochter sich über Ostern genauso freuen konnte, wie ich es einst in ihrem Alter tat, erhielt Ostern zumindest einen pflichterfüllenden inn. Geschenke und Süßigkeiten zu kaufen,diese möglichst einfach zu verstecken und sich - je nach Wetter - über das Suchen durch das Kind zu erfreuen.

Das "Gelbe vom Ei", eine feste Größe zu Ostern in den 90ern, erbrachte dem Kommerzsender Radio FFN aus Niedersachsen hohe Einschaltquoten. Die Musik war zunächst prima, denn es wurde eine Mixture aus Oldies aller Richtungen gespielt. Später dudelte auch hier nur die profane Kommerz-Hitparade herauf und herunter. Das Gelbe vom Ei war in den ersten Jahren für mich ein Muß. Selbst nachts hörte ich noch diese Sendung, die über drei Tage ging und Samstagmorgen ab 10.00 Uhr eingeleitet wurde, FFN spielte 750 Stücke, die aufgrund einer Hörerumfrage plaziert wurden. Nach einigen Jahren hatte ich dann keine Lust mehr, das Geplärre aus der Hitparade an Ostern serviert zu bekommen. Das Gelbe vom Ei war für mich ausgelutscht: Ab damit in den Abfalleimer der Geschichte, dort hin, wo bereits bekanntere Radioleichen einbalsamiert sind.

Tja, was ist anders geworden als an all jenen Ostertagen in den Jahren und Jahrzehnten zuvor? Der Kommerz ist geblieben, die Verkehrsstaus auf den Autobahnen vor, während und nach den Feiertagen auch,die Märkte sind ebenso prall mit Ostergedöns gefüllt. Da war doch noch etwas? Aha, mein Alter hat sich um ein Jahr nach oben verschoben. Vielleicht liegt es daran, dass mich das Osterfest nicht so richtig begeistert?

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