Viva Colonia - Wenn der Karneval zum Chaotenball umfunktioniert wird.

Als gebürtiger Niedersachse, als eingefleischter Norddeutscher und Anti-Karnevalist, kann ich mit " Helau, Alaaf und Ajuja nichts anfangen. Der Fasching, die Fassenach oder der Karneval interessiert mich deshalb soviel, wie die letzte Wasserstandsmeldung. Jenes fremdartige, kollektive Fröhlichsein widert mich eher an. Die Musik ist auf meiner Geschmackspalette erst gar nicht existent. Ein Misch-Masch zwischen Schlager, Volksmusik und Folklore. Die unzähligen Gassenhauer, die einst der Karneval hervor brachte ignoriere ich ständig, ja blende sie aus.

Wenn nun das Fernsehen und sonstige Medien über die berühmt - berüchtigten drei tollen Tage berichtet, kann ich den Programmwahlknopf nicht schnell genug finden. Da meine Aversion gegen jene Papageien in Uniformen, jene Verkleideten auf den Straßen und die Mitfahrenden auf den Umzugswagen mehr als groß ist, kamen mir die Meldungen von den teilweise chaotischen Zuständen rund um die Zentren der Karnevalshochburgen Köln, üsseldorf und Mainz nicht ungelegen, um erneut so richtig abzulästern.

Leider gibt es offensichtlich allen Grund dazu, die Frage nach dem Sinn jener Massen-Besäufnisse immer wieder zu stellen. Wenn die Alkoholleichen bereits Tage vor den drei tollen Tagen die Krankenhäuser füllen, wenn Randalebrüder die Ausnüchterungszellen der Polizeidienststellen belegen und wenn Unrat aller Art die Straßen zu prä-historischen Schlachtfeldern umfunktionieren,dann muss die Frage nach dem " Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld? " nicht nur tagtäglich gestellt werden.

Diese Vernastaltungen sind längst zu einer Sauforgie verkommen. Nicht nur, dass die ivilisation auf der Strecke bleibt, nein, auch die niederen Instikte des Urmenschen, des Primaten, werden wieder vollständig erweckt. Bruder Alkohol enthemmt die Lüste, Triebe, die Sperren im Kopf. Er reduziert jene Promille-Junkies auf das Verhaltensniveau eines Schimpansen im Zoo. Keine Angst vor dem, was der Nachbar denkt. Wenn Zivilgesellschaft ausgehbelt ist, dann an diesen Karnevalsveranstaltungen.Der Säufermond geht hier mindestens drei Mal auf und bringt ein aschfahles Licht auf die Orte des närrischen Treibens. Schnapsleichen aller Orten. Das Alterspektrum lässt kaum eine Jahreszahl aus. Die vergifteten Körper bringen zwischen 12 zarten Lenzen auch Endsechsziger dazu, sich öffentlich zu entleeren - aus sämtlichen Öffnungen versteht sich.

Es fliessen die Körpersekrete, der Mageninhalt wird ausgeworfen und bei manch Einem vermischt sich Schnap, Bier und Speichel. Die niederste Form des Feierns wird zum öffentlichen Ereignis im öffentlichen Raum unter Beobachtung der öffentlichen Ordnung.
Da diese bunte Treiben ein Abbild des Seelenzustandes dieser Gesellschaft darstellt, wundert es einen Außenstehenden nicht, dass die Formen der Aggression immer vielfältiger werden. Wo kein Halt, da ist eben alles möglich. Ein Hauptgrund für diese Auswüchse ist die unkontrollierte Abgabe von alkoholichen Getränken in jeder Form an jedem Ort der mit Karneval in Verbindung gebracht werden kann.

Saufen, bis der Arzt kommt! Bis zum nächsten Mal, denn das Jahr ist noch lang und die nächste Karnevalssession beginnt am 11. 11. 2009 pünktlich um 11. 11 Uhr. Na, denn Prost, Helau Alkohol und Alaaf Verdummung.




KÖLN/DÜSSELDORF Während Zehntausende Narren so ausgelassen und friedlich wie eh und je die heiße Phase des Karnevals eingeläutet haben, ist es im Raum Köln auch zu zahlreichen Schlägereien gekommen. Schlimmer als sonst, wie die Polizei feststellte.


Zum Start der jecken Karnevalstage hat die Kölner Polizei einen deutlichen Gewaltanstieg verzeichnet. Neben Fäusten wurden bei Schlägereien und Streitigkeiten häufig auch Glasflaschen eingesetzt.

Bis Freitagmittag wurden in der Domstadt 59 Schlägereien und 115 Körperverletzungen gezählt. 123 Menschen wurden in Gewahrsam genommen und für 18 Karnevalisten endete der Abend mit einer Festnahme.

40-Jähriger durch Messerstiche verletzt

Narren feiern Weiberfastnacht
Friedlich feierten Zehntausende Weiberfastnacht - doch in Köln gab es mit vielen Schlägereien einen Wermutstropfen im Vergnügen.
An der U-Bahn-Station Neumarkt wurde ein 40-Jähriger bei einer Messerstecherei verletzt . Bis Freitagmittag musste die Kölner Polizei zu 1288 Einsätzen ausrücken. Angesichts des erhöhten Alkoholkonsums musste 61 hilflosen Personen geholfen werden.

„Es ist schlimmer als sonst“, sagte Polizeisprecher Bruno Ethen. Möglicherweise sei der Gewaltanstieg auf einen erhöhten Schnapskonsum bei einigen Narren zurückzuführen. „Es ist dieses Jahr schließlich sehr kalt draußen“, sagte Ethen. Ein Polizeisprecher aus Köln beobachtete: "Der Großteil war wesentlich früher betrunken als im Vorjahr“.

Hunderte Einsätze in Düsseldorf


Wegen Streitigkeiten und Schlägereien ist die Polizei auch in Düsseldorf zu Hunderten Einsätzen ausgerückt. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der Einsätze um rund acht Prozent auf 768 gestiegen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Vor allem im Bereich der Altstadt habe es mehr Fälle von Körperverletzung gegeben. Deren Zahl sei dort von 25 im Jahr 2008 auf 36 gestiegen.

„Jede Menge Arbeit“ habe man auch mit alkoholisierten Jugendlichen gehabt, sagte der Sprecher. Bereits am Donnerstagmittag sei ein 14-jähriges Mädchen mit knapp zwei Promille Alkohol im Blut aufgegriffen worden. Später habe die Polizei am Rande einer Schlägerei einen Jugendlichen mit 2,8 Promille Alkohol in Gewahrsam genommen.

Bis Freitag, 4.00 Uhr, seien Hundertschaften der Polizei in der Altstadt unterwegs gewesen, um größere Ausschreitungen zu verhindern

Weniger Alkoholkonsum in Bonn

Auch anderorts fanden die Karnevalsfeiern nicht immer friedlich statt. Auf einer Feier in Bergisch-Gladbach traten und schlugen 15 junge Männer auf einen am Boden liegenden 21-Jährigen ein.

In einem örtlichen Krankenhaus griff ein betrunkener Mann während der Behandlung den Arzt an. Er wurde in Gewahrsam genommen. In Brühl erlitt ein 14-jähriges Mädchen eine Alkoholvergiftung.

In Bonn sei der Alkoholkonsum unter Jugendlichen hingegen zurückgegangen, teilte die Polizei mit. Grund hiefür seien verstärkte Kontrollen. Ohne schwerwiegende Auseinandersetzungen verlief der Karnevalsauftakt in Aachen.

Und weiter im Umzugsschritt:

Hassenroth/Odenwald (ots) - Das Kinderspiel "Die Reise nach Jerusalem" war offensichtlich Anlass für eine närrische Schlägerei unter Eltern. Nach ausgelassenem Feiern der traditionellen Kinderfastnacht in Hassenroth am Sonntag (3.02.2008) wurde gegen 17 Uhr die Polizei alarmiert. Ortsfremde haben wohl versucht, die Spielregeln in ihrem Interesse zu ändern und seien zunächst verbal und dann tätlich gegen die Organisatorinnen der Veranstaltung gegangen. Nach Angaben der Mitteilerin sei es dabei zu einer größeren Schlägerei gekommen. Mehrere Personen, auch Kinder seien verletzt worden. Sie hätten zum Teil Platzwunden erlitten, mindestens ein Kind und vier Erwachsene seien verletzt. Die vermutlichen Schläger seien nun mit einem Kleinwagen flüchtig. Über die Rettungsleitstelle des Odenwaldkreises wurde weiterhin bekannt,...
...dass sich ein weiterer Verletzter im Zusammenhang mit der Schlägerei beim Kinderfasching in einem Pkw am Ortseingang von Hassenroth befinde. Noch auf der Fahrt zum Tatort konnte die Polizeistreife in Höchst das vermeintliche Tatfahrzeug und die Insassen feststellen und anhalten. Bei der Kontrolle des Fahrzeuges wurde festgestellt, dass auch in diesem Wagen ein Verletzter zu einem Arzt gebracht werden sollte. Nach Feststellung der Personalien, ersten Sachverhaltsschilderungen sowie der Feststellung der Fahrtüchtigkeit des Fahrers setzten die Personen die Fahrt zu einem Arzt fort. Die übrigen Verletzten wurden in Hassenroth durch Rettungskräfte mit zwei Rettungswagen und durch den eingesetzten Notarzt versorgt. Bilanz der Schlägerei: Eine vorzeitig abgebrochene Kinderfaschingsfeier, sieben Verletzte (fünf Erwachsene und zwei Kinder) und zum Teil stark traumatisiert Kinder. Zeugen des Vorfalls werden geben, sich mit der Polizei in Höchst in Verbindung zu setzen. (06163/941-0)


Hallbergmoos - Gleich mehrere Schlägereien haben sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei einem Faschingsball in Hallbergmoos ereignet.

Gegen 1.50 Uhr haben ein 20- und ein 24-Jähriger nach Angaben der Polizei Neufahrn den Faschingsball verlassen. Im Zugangsbereich schlug der 20-Jährige seinem Begleiter plötzlich aufs linke Auge, das daraufhin anschwoll. Während der Schläger flüchtete, wurde der 24-Jährige ins Krankenhaus Freising gebracht. Um 2.50 Uhr ereignete sich dann eine Schlägerei zwischen mehreren Personen im Freien. "Wer hier wen geschlagen hat, muss noch geklärt werden", heißt es im Pressebericht.

Gegen 6 Uhr wollte ein 29-Jähriger ein Mädchen verteidigen, weil sie von einem Betrunkenen angegrabscht wurde. Dabei wurde er von dem Betrunkenen mehrmals ins Gesicht geschlagen und erlitt eine Platzwunde über dem linken sowie eine Schwellung am rechten Auge. Er wurde ebenfalls ins Klinikum nach Freising gebracht.

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