Thomas Gottschalk versus Dieter Bohlen - Wie aus dem hoch stilisierten Duell zwischen zwei eitlen Selbstdarstellern ein Langweiler wird.

Die närrische Zeit und ihre ungezählten Karnevalssendungen, deren Inhalt ohne weiteres austauschbar ist, konnte der Zwangsgebühren-Gebeutelte noch so gerade eben ertragen. Auch die täglichen, eindimensionierten Soaps lassen sich durch einfaches Ingnorieren ausblenden. Schwieriger gestaltet sich das bei den Verdummungsformaten, wie " Wetten dass.." und DSDS ". Hier sind die Einschaltquoten immer so hoch, dass eben selbst die Printmedien die Ereignisse in den jeweiligen Folgen kommentieren. Wenn nun beide Großkopferen an einem Samstag, wie den heutigen, zur besten Sendezeit aufeinander treffen, muss sich der neutrale, aber mit einem gewissen Anspruch, zusehende TV-Eigentümer ernsthaft Sorgen um seine Gesundheit machen. Deshalb nämlich,weil er Gefahr läuft von der Majorität der über 20 Millionen Zuschauer, die beide Sendungen zu ertragen gedenken, förmlich an die Wand gedrückt zu werden, weil er als Nichtzuschauer sich dem Massen-Verblödungsinstrumentarium, dass beide Formate einsetzen, um sich und seine Macher entsprechend in Szene zu setzen,nun eben mal völlig entzieht.

Während Teile der Printmedien das Aufeinandertreffen der beiden Sendungen zu einem medialen Großereignis hoch stilisieren, fällt die Bewertung ihrer Qualität unter objektiven Kriterien dann doch eher ernüchternd aus. Es duellieren sich zwei Schaumschläger aus der Rubrik " seichte Unterhaltung ", ohne, dass der eine Papagei dem anderen Clown ernsthafte Schmerzen beifügen kann. Der intellektuelle Gehalt der beiden Sendungen ist annähernd identisch. Nur das angesprochene Publikum unterscheidet sich von der Altersstruktur.
Hier die werberelevante Gruppe der bis 49-Jährigen, dort die Alten, als Stammzuschauer des ZDF.

So hat der Gehalt jener Unterhaltungsmonstren nichts mit deren Initiatoren gemeinsam,denn beide subalternden Herren, gehören zu den Einkommensmillionären, die mittels einfacher Denkstrukturen des Volkes Seele zu überschäumen bringen. Der Eine möchte aus seinen geladenen Gästen angebliche Superstars kreieren, der Andere lässt angebliche Superstars in seine Sendung karren, um mit ihnen so belanglose Dinge, wie etwa deren Oberweite zu diskutieren. Beide Plaudertaschen rühmen sich dabei selbst ein solcher Superstar zu sein. Immerhin bereiten sie den Damen und Herren aus den Abteilungen Statistik - und Quotenerfassung helle Freunde, denn die Zuschauerzahl stimmt auch dieses Mal.

In schweren Zeiten möchte das gemeine Volk eben seichte Kost zur besten Sendezeit,wenn schon die Nachrichten voll von Katastrophenmeldungen sind. Für jene sehnlichen Wünsche haben die Programmverantwortlichen von RTL und ZDF immer ein offenes Ohr gefunden. Demnach steht zu befürchten, dass beide schwergewichtigen Herren der leichten Unterhaltung noch bis zur Verrentung ihren Part in dem Theater der Dauerverblödung durch das Fernsehen spielen dürfen.

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