Die letzte Ruh`,aber es finden sie immer wenigere Menschen- die Friedhofskultur in der BRD im 3. Jahrtausend.




Ein Spaziergang durch einen, der noch winterlichen Friedhöfe der sächsischen Landeshauptstadt verursachte bei mir erhebliches Grübeln. nachdenken über die Zeit, das Leben, den Tod! Welche Ort wäre dafür nicht besser geeignet, als ein Friedhof. Also, dachte ich nach, bevor es solche Orte vielleicht in einigen Jahren nicht mehr gibt.
Mit der Kamera fotografierte ich - eher wahllos - jene Grabreihen, die wohl eines Tages nicht mehr existent sein dürften. Deshalb nicht, weil es zum einen keine Angehörigen gibt, die jene Gräber pflegen wollen, zum anderen, weil die Kosten für eine einfache Beerdigung bereits bei 2.500 Euro liegen.

Was vor vielen Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten noch zum gesellschaftlichen Muss, zur Notwendigkeit und zur Pflicht unter den Generationen gehörte, ist heute eher eine lästige oder nicht mehr hinzunehmen Aufgabe. Die Beerdigung, das Bestatten, die letzte Ruhe, sie ist nicht mehr Jedem vergönnt,der aus diesem Leben scheidet. Oft werden nur noch Beilegungen vorgenommen,den die sind erheblich günstiger. Sie kosten lediglich einige hundert Euro. Manchmal kommt es auch zu einer Friedwaldbestattung, die jedoch nicht in allen Bundesländern und Kommunen erlaubt ist. Deshalb lässt so mancher Angehöriger den Verstorbenen im europäischen Ausland bestatten.

Das Urnengrab ist da die günstigere Variante. Der Sarg kann im unteren Preissegment liegen,denn er wird dann ja eh verbrannt. Die Beisetzung der Urnen erfolgt vielfach in einer Gemeinschaftsgrabstätte. Oft ohne einen Stein oder ein sonstiges Grabzeichen. Die Bestattungskultur hat sich verändert. Auch hier gilt: Geiz ist geil!
Dieses Argument stellt dennoch nur eines von vielen aus dem Spektrum jener Gründe dar, die dafür verantwortlich sind,dass die traditionelle Beisetzung nicht mehr so wie einst praktiziert wird.

Die Zeiten, der Zeitgeist und die Lebenseinstellungen der Menschen haben sich im Verlaufe der Jahre, Jahrzehnte, gewandelt. Die Bestattung ist heute eher eine lästige Pflicht. Vielfach wird sie erst gar nicht mehr erfüllt, wenn die Ehe längst geschieden ist, keine Kinder vorhanden oder sonstige Verwandte entweder nicht auffindbar oder nicht in der Lage sind, die Bestattungkosten tragen zu können. Eines Tages werden einige Friedhöfe eingeebnet werden müssen, weil keine Gräber mehr existieren. So wandelt sich auch das Aussehen der Anlagen, die zur Erinnerung an jene Verstorbenen erschaffen wurden, die einst das eigene Leben begleitet haben.





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