Schlaflos im August? Wenn müde Männer munter werden, und das TV-Programm keine Alternative dazu bietet.

Es gibt einige Monate, die haben nicht immer ihre guten Seiten, so wie einige Jahre eher möglichst schnell in die Annalen des eigenen Lebens abgelegt werden sollten. Die Sommermonate Juli und August gehören zu den Zwittern, denn während der Hochsommer - im Idealfall - uns bei Hochtemperaturen von 30 Grad und mehr ordentlich schwitzen lässt, sind gerade diese Jahresabschnitte nahezu prädestiniert, um die menschlichen Bedürfnisse nach Friede, Feier & Festivität vollumfänglich zu befriedigen. Wenn die Abende noch warm bis heiß sind, die Nächte so lau bleiben,dass ein Sitzen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon bis weit nach Mitternacht möglich scheint,kommt auch eine Spezies aus der Höhle des eigenen Daseins,um den Mitmenschen zu zeigen,dass er auch noch lebt. So geschah es auch in diesem Jahr.


Die zweite Augustwoche,genauer gesagt: der 8. bis 10.08.2008 waren eben Tage,an denen sich die Volksseele richtig ausleben durfte. Das alljährliche Fest, das Sommerfest des Kleingärtenvereins, der sein Domizil nur weniger 100 Meter von dem Wohnhaus entfernt unterhält, er hatte zu diesem Großereignis geladen. So, wie in den vielen Jahren zuvor. Am Freitagabend begann denn - bei eher mäßigen Wetter - die Radauszenerie, ihre volle Blüte zu entwickeln. Da wurde Musik vom aller feinsten gespielt: Die Oberkrainer, die Egerländer, Heino, Roy Black, Heintje, Marainne Rosenberg,Abba, die Bee Gees usw. und so fort. Es dröhnten die Laustprecher bis nach Mitternacht. Es gröhlten die betrunkenen Kleingärrtner nebst ihren Gästen bis zum Morgengrauen - grauenhaft.


Der folgende Samstag erbrachte dann auch keine weitere Linderung. Musikgerummse bis zum frühen Morgen. So zog es denn auch die Nachbarn hinaus auf den kleinen Hügel, dort wo die Mäuse tanzten und die Puppen schunkelten. Frustriert kamen sie nach etwas mehr als einer Stunde zurück. " es ist nicht zum aushalten!", so lautete ihre einhellige Meinung. Aja, was war nicht zum aushalten? Die Musik oder die Besoffenen oder sogar Beides? Schlimm gestaltete sich auch die Moderation zu jenen sinnfreien Unterhaltsmarathon. Ein geschäumtes Bier zwischendurch hätte diese eben nicht erträglicher gestaltet. Irgendwann gegen 0.00 Uhr machte sich dann der hoch betagte DJ aus dem Staube. " Time to say goodbye!", dröhte es aus Lautprechern. Na endlich!


Zwischenzeitlich hatten wir uns am TV-Programm verlustiert. Ein Mix aus unzähligen Wiederholungen und verblödenden Privat - Anbieter-Kost. Schlimm, schlimmer, am schlimmsten? Immerhin gab´s denn auch noch etwas zu lachen: ein subalterndes Ehepaar trällerte auf dem Propagandasender "K TV " ( Kirchenfernsehen ) ihre eigens dafür mitgebrachten Lieder, eine Geplärre, das nur noch durch die idiotischen Texte, die zudem noch vom Blatt abgelesen wurden, getoppt werden konnten. Junge,junge, eine Qualität, wie ich sie nur zu Beginn der Fernsehhistorie her kenne. Wenn die Privaten einen auf Sendezeit bei mir haben sollten, dann verlange ich postum Schmerzensgeld für diese Dauerbelästigung.

Auch wenn die Hochsommermonate Juli und August eben sehr viel Sonnenschein und laue Nächte im Freien versprechen, so bedeuten sie nicht in jedem Fall eine Erholung für die gestresste Seele; dann nicht, wenn das zwangsfinanzierte TV-Programm in Verbindung mit den Werbung plärrenden Privatsendern ein Wiederholungsfestival starten und produzierte Krach aus den Nachbargrundstücken das Schlafen zur Qual werden lässt. Schlaflos im August - alle Jahre wieder?

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