Stell dir vor, es ist Wahl, und keiner geht hin!

Sachsen im Juni 2008. Das Bundesland führt - wie alle 4 Jahre seit der Wiedervereinigung - die Kommunal-und Kreistagswahlen durch. Nach der Kreisreform von 2007 sollen nun die kommunalen Gremien neu geordnet werden. Bereits im Vorfeld zu dieser Veränderung, gab es erhebliche Dissonanzen,denn für einige Kreise und kreisfreie Städt ging auch eine Ära zu Ende, innerhalb der sie sich autark von der landesregierung in Dresden bewegen durften. Die Bevölkerung schrumpft und die Mehrzahl der Einwohner dieses Bundeslandes altert, so wie überall in der BRD und in den Industrieländern.

Die statistisch erfasste Wahlbeteiligung zeigte sich mit 45,8 % als Farce. Damit stand fest,dass nicht ein Mal jeder zweite Wahlberechtigte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht hat. Somit konnte den Ergebnissen dieser Wahl auch kaum Bedeutung beigemessen werden. In manchen Wahlbezirken betrug die Beteiligung sogar nur knapp 40 % - ein Hohn für den demokratischen Rechtsstaat und ein Armutszeugnis für die parlamentarische Demokratie. So gaben sich die Gewinner,insbesondere die CDUler mehr als nur kleinlaut. Ihr angeblicher Wahlerfolg war eigentlich gar keiner. Mit der Verkleinerung von 22 Landkreisen auf 10 und 7 kreisfreien Städten auf 3 zeigt sich jedoch auch,dass die Traditionalisten in Sachsen nichts von Reformen halten,obwohl diese mehr als überfällig waren.
Dieses mag vielleicht an dem Festhalten an alten - längst nicht mehr bewährten - Strukturen liegen, es kann aber auch mit der Angst zu haben, von der sonstigen Entwicklung des Landes abgehängt zu werden. So auf´s Abstellgleis gestellt zu werden, wie die Betriebe, die einst von der Treuhand abgewickelt und zerschlagen auf den Müllhaufen der Geschichte transportiert worden sind.

Wenn nur 4 von 10 Wähler von ihrem Recht auf demokratische Wahlen Gebrauch machen, so ist dieses auch ein Armutszeugnis für die aktuelle Politik in Dresden,Berlin und Brüssel - das Volk will nicht wählen,es will mehr Entscheidungskompetenz!

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