Die Renten steigen und was kommt dann?

Die Bundesregierung hat beschlossen, die gesetzlichen Altersrenten ab dem 01. 07. 2008 um 1, 1 % zu erhöhen. Dieses geschah außerhalb der eigentlichen Berechnungsmodalitäten, denn die Konjunktur soll mehr als nur zufriedenstellend verlaufen. Immerhin kann jenseits der komplizierten mathematischen Rentenformel, der einzelne Rentner aus dem Pulk jenes Viertel der Gesamtbevölkerung schnell und präzise für sich errechnen, wieviel Geld er ab dem 1. Juli dieses Jahres mehr in der Tasche oder auf seinem Konto hat.
Prima, wird er sich sagen.

Aber das dicke Ende kommt noch. Es muss nicht nur bezahlt werden, sondern es muss erwirtschaftete werden. Und hier beginnen sich die Geister zu scheiden. Die Bezahlgenerationen schreien Zeter und Mordio, weil sie die Zeche angeblich zu zahlen haben. Alt gegen Jung; junge Menschen gegen Rentner prügeln verbal und medial aufgeputzt aufeinander ein. Die "Blöd"-Zeitung tönt und titelt zum Generationenkrieg; die Talk-Runden reden sich mit ihren Protagonisten die Köpfe darüber heiß und die Politik spaltete sich - abseits von Parteizugehörigkeit - in zwei unversöhnliche Lager. Billige Polemik wird mit Fakten-Huberein vermischt und dem jeweils anderen Gegner oder Befürworter jener Rentenerhöhung um die Ohren gehauen.

Nach dem der Rauch sich gelegt hat, die Brüllerei dem Ende zu geht, muss sich der Nichtbeteiligte ernsthaft fragt: " Was soll das?"
Diese Fragestellung kann er dann aber sehr schnell selbst beantworten. Je intensiver die Interessen bestimmter Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt werden, desto schneller können die Profiteure der kapitalistischen Wirtschaftsordnung zum Tagesgeschehen übergehen und sich ungeniert die Taschen mit sechs - bis achtstelligen Jahreseinkünften füllen - zu Lasten der kleinen Männer und Frauen, der Rentnerinnen und Rentner, der HARTZ IV-Empfänger und SGB I - Alimentierten, der Nichtvermögenden und Obdachlosen, der Abgehängten und Aussortierten - der Mehrheit eben.

Die Rentenerhöhung ist eine Provokation. Diese ist gewollt, denn die Lobbyisten aus der Garde der Volksvertreter wollen sich selbst bedienen, nachdem sie eine Mehrheit ruhig gestellt haben. Das zeigen eben die Erhöhungen der Abgeordnetenbezüge bis 2009 um sage und schreibe 16,0 %.

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