Die Auswüchse der Globalisierung oder: Wenn Menschenhaare auf die Reise gehen!

Ein Bericht im SPIEGEL ruft bei mir nicht nur Kopfschütteln hervor, sondern macht mich richtig wütend. Es geht um jene Modemarotten, die einem zeitkritischen Menschen das kalte Grauen hoch kommen lassen. Da werden im fernen Indien den Frauen Haare abgeschnitten; ihnen wird eine Glatze geschoren. Diese Haare kommen dann - entsprechend gereinigt und präpariert - in Form von Haarverlängerungen für viel Geld in Europa auf den Markt. Nicht nur für die Reichen und die Schönen, nein, auch Lieschen Müller von nebenan kann sich für Preise ab 400,-- € an aufwärts, eine prima Haarverlängerung oder Haarersatz oder Haarergänzung kaufen.

Nun, die heutige Mode und das Bestreben, möglichst auffällig zu sein, lassen auch vor jenen Körperteilen nicht halt machen, deren natürlicher Wuchs durch regelmässige Pflege beeinflussbar ist. Das menschliche Haar wächst im Schnitt 0,33 mm pro Tag. Der Durchschnittsmensch verliert etwa 70 bis 100 Haare an einem solchen. Rechnerisch könnte dieses dazu führen, dass er nach einigen Jahren eine Glatze haben könnte. Dem ist aber nicht so. Die Vitamine und Mineralien, die der Mensch über die Nahrung aufnimmt, verhindern, dass dieses eintritt.

Dass die aktuelle Mode glatzköpfige Männer zeigt, dass die Frauen indes Langhaar tragen, ist denn wohl eher dem Zeitgeist geschuldet. Es gibt allerdings kein einheitliches Bild der modischen Haartracht. Deshalb gilt auch hier: Wer auffallen möchte, der muss sich etwas sehr Auffälliges ausdenken - wie wär´s mit Naturhaar als Haarverlängerung aus Indien, das zuvor den Frau für 200,-- Rupien abgeschnitten wurde?
Direkt via Flugzeug von Neu Delhi oder Kalkutta nach Berlin oder Düsseldorf geflogen, lässt diese Masche auf jeden Fall eines deutlich erkennen: Nichts ist teuer genug, um nicht verkauft zu werden.

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